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Jane Fountaine

PfaeffikerInn

Pfäffiker In

Private Lektionen von Pop bis Soul
Seit Music-Star wird wieder mehr gesungen

(April 2009)

Es hat den Eindruck, als wollten die beiden Frauen ihre Armmuskeln trainieren, wenn sie sich gegenüberstehen und gleichzeitig an einem Fitnessgerät ziehen.

Doch was wie Sport aussieht, hat ein ganz anderes Ziel. Es ist die Vorbereitung auf eine Gesangsstunde. Jane Brunner gibt seit sieben Jahren als Gesangslehrerin in Pfäffikon Unterricht. In einer Lektion bei ihr wird nicht einfach drauflos gesungen, sondern die Stimme wird vorbereitet. Die selbständige Gesangslehrerin legt grössten Wert auf Atem- und Gesangstechnik, damit Schülerinnen und Schüler ihre Stimme weder über- noch unterfordern, sondern optimal einsetzen können. Mit der ver- meintlichen Fitnessübung am Stunden- beginn wird beispielsweise eine Anspannung erreicht, wodurch beim Singen die Töne tief im Körper entstehen. Denn: «Beim Gesang wird viel mit dem Körper gearbeitet», erklärt Jane Brunner.

Singen ist «in»

Jane Fountaine in AktionFür sie stand bereits im Alter von acht Jahren fest, dass sie Sängerin werden wollte. «Gesang ist mir ein Bedürfnis», sagt sie heute. Sie hat ihre berufliche musikalische Entwicklung mit der Aus- bildung zum klassischen Gesang begonnen, stellte dann aber fest, dass die modernen Stilrichtungen von Pop bis Jazz ihr eher lagen. Nach einer fünfjährigen Ausbildung an der «Academy of Contemporary Music» entschied sie sich, als Sängerin und Gesangslehrerin tätig zu werden. Inzwischen liegt das Schwergewicht ihrer Arbeit auf dem Gesangsunterricht. Jane Brunner spürt die Auswirkungen der Suche nach dem Music-Star im Schweizer Fernsehen: «Music-Star hat das Singen bei jungen Leuten attraktiver gemacht.»

Modernes gefragt

Mit ihrem Unterricht besetzt Jane Brunner eine Marktlücke, weil sie auf moderne Stilrichtungen orientiert ist. So verwundert es nicht, dass neben ihren Schülern aus Pfäffikon und Umgebung andere sehr weite Wege für die Gesangsstunden in Kauf nehmen. Die Motivation der Schüler ist sehr unter- schiedlich. «In einer Probelektion nehmen wir gemeinsam eine Standortbestimmung vor», sagt die Gesangslehrerin. Dann wird deutlich, wo die ange- henden Schüler gesanglich stehen und wo sie hinwollen. Längst nicht alle Interessenten sind Anfänger. Es gibt Frauen, die aus Freude singen. Es gibt Profis, die ihre Stimme weiter schulen möchten. Andere bereiten sich auf Gesangsprüfungen vor. Es kommen Kinder, die gern Sänger oder Sängerinnen werden wollen, und es gibt die Pensionierten, die für sich ein neues Hobby entdeckt haben. Die meisten Schüler und Schülerinnen sind zwischen 20 und 35 Jahre alt. Sie alle schätzen den individuellen Unterricht, die modernen Lernmethoden und die flexiblen Unterrichtszeiten.

Hohe Motivation

Für Jane Brunner bedeuten die Lektionen viel Freude: «Meine Schüler wollen ja singen. Sie sind hoch motiviert.» Und die Gesangslehrerin betont: «Gesang ist eine Ausdrucksform, um die eigene Persönlichkeit wiederzugeben.» Was nichts anderes bedeutet als «singen kann eigentlich jeder». Allerdings, so räumt sie ein, brauche es bei manchen Menschen länger, bis sie diese Fähigkeit an sich entdecken und den passenden Stil finden. Bei einigen anderen gäbe es eine sehr starke Scheu vor dem Singen, und die würden es gar nicht erst versuchen.

Viele Stilrichtungen

Die Stilrichtungen, die in den Lektionen bei Jane Brunner zu hören sind: zum Beispiel Rock, Pop, Funk, Blues, Musical, Jazz und Country. Unterrichtet werden Atem- und Gesangstechnik. Individuell wird auf Wünsche wie Mikrofontechnik, Bühnenpräsenz, Ge- hörbildung, Blattlesen, Songwriting, Rhythmik und Improvisation eingegangen. Gerade Letzteres wird entweder von den Schülern geliebt oder gehasst. «Im- provisation bedeutet Kreativität», er- klärt Jane Brunner, und dabei müsse eine Schülerin oder ein Schüler aus sich herausgehen, was je nach Persönlichkeit nicht ganz einfach sei. Manch einer entdecke dabei ganz neue Seiten an sich. So produzierten Gesangsschüler bereits eigene CDs, hatten verschiedene Auftritte oder kleine Konzerte. Jane Brunner wird oft dazu eingeladen. Dann ist sie besonders stolz auf ihre Schülerinnen und Schüler. Und wer weiss, vielleicht gibt es ja mal einen Music-Star.

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